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Hummelrettungsdienst

Hummelrettungsdienst

Lesezeit ca. 3 – 4 min.
Anfang des Jahres ging ich mit meinem Hund durch einen noblen Vorort von Düsseldorf spazieren, direkt am schönen Rhein.
Ich kam an einem Kleintransporter vorbei mit der Aufschrift “Hummelrettungsdienst”, darunter ein sympathisches Bild einer fliegenden Hummel.
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Ich musste schmunzeln.
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Der Fahrer des Kleintransporters war gerade dabei Gerätschaften aus dem Wagen in eine Garage zu stellen. Da sprach ich ihn an: “Da haben Sie aber einen netten Job.”
Er drehte sich irritiert zu mir um und schaute mich fragend an.
“Hummelrettungsdienst” – ich zeigt auf das Bild an der Seite seines Wagens – “Das hört sich doch an, wie ein dankbarer Job.” – kurze Pause auf beiden Seiten – Dann begann ich weiter, etwas leiser, eher in Gedanken, mit: “Obwohl mir jetzt nicht einfällt wovon Hummeln gerettet werden müssten.”
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“Ich bin Schädlingsbekämpfer von Beruf!” sagte er schroff, eher verteidigend. “Was glauben Sie was da los wäre, wenn ich ein Bild von einer fetten Kakerlake oder einer Ratte auf dem Wagen hätten und oben drüber noch schön “S c h ä d l i n g s b e k ä m p f e r ?!!!”
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Jetzt war ich es, die irritiert und fragend dreinschaute, aber auch ein wenig gespannt darauf, welche Antwort er mir auf seine sichtlich rhetorisch gemeinte Frage gab.
“Bei den ganzen feinen Herrschaften hier?! Pah, das glaubse wohl. Da darf ich dann schön 3 Häuserblocks entfernt parken, damit man mich nicht sieht und mein ganzes Zeugs meterweit schleppen! – Ich bin doch nicht blöde. Das lass ich nicht mit mir machen!”
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Ich schaute ihn immer noch etwas irritiert und weiterhin fragend an.
“Ja, stell dir mal vor, direkt vor so einer piek feinen Villa steht da ein Wagen mit der Aufschrift Schädlingsbekämpfer. DAS IST DEN PEINLICH WIE SAU! Die schämen sich in Grund und Boden! – was meinse was das die Runde in der Nachbarschaft macht? Keiner will als Unrein gelten. Dann heißt es “Ach guck mal, der muss ja hausen wie ein Messy, wahrscheinlich alles voll mit Kakerlaken.“- Schlimmer ist es noch bei Ratten. Dein Ruf ist dann erstmal hin und alle wissen, das bei dir nur ekeliges Getier rumläuft und meiden dich dann.”
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“Echt, ist das hier wirklich so krass?” fragte ich tatsächlich erstaunt. Denn, ich habe drei Jahre in Dallas, Texas gelebt. Da kam der Schädlingsbekämpfer obligatorisch mindestens ein mal im Jahr in fast jeden Haushalt. – So wie hier in Deutschland der Schornsteinfeger. Wenn dort jemand den Schädlingsbekämpfer gerufen hat und die Nachbarn das sahen, hieß es: “Ah gut, unser Nachbar passt gut auf sein Haus und Grundstück auf.”
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Das Gespräch mit dem düsseldorfer Schädlingsbekämpfer ging im Ganzen fast zwei Stunde. Ich hatte ja so ein Spaß mit ihm zu reden, wir konnten beide die coolsten Geschichten austauschen. Ich über die Ratten – und Mäuseproblematiken auf den Höfen. Er über das wahre Schädlingsbild der Düsseldorfer. Er teilt mit mir, wenn die Leute wüssten, was sich da alles in der Kanalisation mit der Rattenpopulation abspiele – die werden dem schon lange nicht mehr Herr und die Stadt würde viel zu wenig Gelder freimachen um das mal ordentlich zu beheben.
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Scham, mit Abstand das meist gefürchtetste Gefühl.
Ich habe mir noch lange danach Gedanke über unser Gespräch gemacht. Interessant ist ja die Tatsache, das der einzelne düsseldorfer Bürger sich sehr schämt, wenn ihn Ratten besuchen kommen, dieser aber in einer Stadt lebt, welche damit sowieso ein anscheinen großes Problem hat.
Plagen alles Art lösen in allen Länder dieser Welt ungute Gefühle aus. Aber hier in Deutschland ist Scham mit Abstand das meist gefürchtetste Gefühl.
Tja ja, ich sage nur: Hummelrettungsdienst ;+)
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Sollten wir uns schämen?
Sollten wir uns schämen, wenn sich zu viele Ratten auf dem Hof tummeln? Nein!
(Natürlich können wir uns dafür schämen, brauchen wir aber nicht.)
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Der erste Schritt raus aus dem Schamgefühl, des sich Schämens ist, die reine Logik.
Hier einige logische Fakten:
1.) Es gibt viel mehr -sogar sehr viel mehr – Ratten auf dieser Welt als es Menschen gibt.
2.) Wir alle, Mensch und Tier, teilen uns diesen Planeten.
3.) Da wo Menschen wohnen und leben, da sind auch Ratten. Das hat sich seit dem Mittelalter nicht geändert.
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Bei allem was ich tue, ist es mir wichtig meine Erfahrungen und Lösungen so weiter zugeben, dass sie jeder im Alltag für sich selbst umsetzen kann. Zum Thema Plagen (ob Ratten, Krähen, Schnecken, Mäuse, Kartoffelkäfer, Flöhe usw.) werde ich auch in Zukunft immer wieder mal online einen Abend-Workshop anbieten. Schaut gerne in die Aktuellen Termine oder trage dich in meinen Newsletter ein, um direkt informiert zu werden über weitere Events rund um die Tierkommunikation.
Denn: Wenn das nächste Mal eine Plage an deine Tür klopft, weißt du wie du diese lösen kannst. Ist das nicht das Coolste!?

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