„Ich spreche mit Kühen und schau was sie brauchen.“ So stellte ich mich vor einigen Jahren einem Milchbauern im Kreis Rosenheim vor. Schmunzelnd und belustigt zeigte er auf die einzige Kuh, welche sich zu dem Zeitpunkt noch im Stall befand und sagte: „Ja, dann fragt doch mal die Kuh dahinten, weshalb sie nicht mit den anderen Kühe auf die Weide gehen will. Die steht da schon seit 4 Jahren!“
Alle Bemühungen sie bisher dazu zu animieren hätten nichts geholfen, vor der Tür drehe sie immer wieder ab. Mit der Zeit hört man auch einfach auf es zu versuchen, da es ja nichts bringt. Natürlich hat es den Bauern gestört und auch ein wenig verärgert, weil er dieses Verhalten nicht nachvollziehen konnte.
Durch Beobachtung vor Ort und der Tierkommunikation (Empathie und Austausch von Sinneseindrücken) konnte ich feststellen, dass diese Kuh mit einem enormen Unwohlsein kämpfte über die Schwelle zu treten. Der Übergang von Dunkelheit ins direkte Tageslicht kostet einige Rinder große Überwindungskraft. Ähnlich wie es einigen Menschen zum Beispiel sehr übel wird beim Rückwärtsfahren in der Bahn, oder als Beifahrer bei kurvigen Strecken oder beim Lesen im Auto.
Durch die Kommunikation mit ihr und das Verstehen ihrer Situation konnten wir dieser Kuh die Möglichkeit eröffnen gefahrlos über diese Schwelle zu gehen. Die Kuh wurde mutiger! Zwei Wochen später berichtete ihr Bauer verwundert aber erleichtert: „ Nun ist sie die aller erste, die morgens rausläuft…verrückt :+)!“
Er fügte hinzu: „Jetzt wo man die Kuh versteht, kann man ihr ja gar nicht mehr böse sein.“ Rätselhaftes Verhalten einer Milchkuh