“Es ist Herbst, früh morgens, da ist es noch stockdunkel, wenn ich auf die Weide gehe um die Herde zum Melken hereinzuholen. Von weiten kann ich noch keine Kuh erkennen. Ich laufe weiter über die Wiese und und dann höre ich die erste Kuh atmen, etwas 5 Meter von mir. Dann, in einiger Entfernung die nächste und schon stehe ich in mitten der Herde!
Mir wird innerlich warm und ich fühlen mich dazugehörig, verbunden irgendwie. Es ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl.”
Ein Landwirtin malte mir am Telefon letztens genau dieses Bild. Ich konnte direkt mitfühlen wie groß dieses Gefühl der Herde für sie ist. Es war als hätte sie mich mitgenommen🙂
Seit über 5 Jahren studiere ich Rinder. Ihr Verhalten im Stallalltag, ihr Verhalten auf der Weide und ihr Verhalten in der Herde. Was soll ich sagen, sie überraschen mich fast täglich mit neuen Facetten und der tiefe ihres Wesens für Verbundenheit und ihrer Struktur und Funktion einer Herde.
Solch ein Moment wie oben beschrieben ist besonders. Er schenkt dieser Landwirtin Kraft.
Durch das moderne Wirtschaften eines Milchviehbetriebes kommen leider nicht alle Landwirte in solch einen Genuss. In großen Betrieben ist die durchschnittliche Durchlaufquote einer Milchkuh nur ein paar Jahre, es gibt kaum ältere Kühe. Stetig werden die Kühe untereinander neu gemischt. Altersgruppe werden gebildet. Junge können von älteren nicht lernen.
Für eine Kuh bedeutet dies, dass es kaum möglich ist einer Herde dazugehörig zu sein.
Ihr kennt mich, ich baue Brücken zwischen den Menschen und den Tieren.
Wie es zu dieser herden-zerzausten modernen Milchviehhaltung gekommen ist hat viele Gründe. Und Verbraucher wären überrascht, wenn sie wüssten, dass diese Haltungsformen von Banken, Politik und Wirtschaft gestaltet werden aber nicht aus dem Herzen eines Landwirtes selbst.
Für unsere Landwirte und Bauern ist dadurch mehr eine Art Existenz-Kampf entstanden und oftmals das Gefühl in ein Fass ohne Boden zu wirtschaften.
Wenn die eigene tagtägliche Arbeit einem keine Kraft mehr zurückgibt wird es unschön. Andauernder Frust macht alles zäh. Freude an der Arbeit schwindet zunehmend. Und man beginnt sich zu fragen: “Weshalb bin ich eigentlich Landwirt.”
Und genau hier beginnt meine Brücke!
Wenn Du als Landwirt hörst wie eine Herde sich zusammensetzt, was einer Herde und den einzelnen Kühen wichtig ist, dann entsteht ein neues Bild sobald du in deinen Stall gehst. Du fühlst zunehmen deine Herde, auch wenn deine Art zu wirtschaften noch den modernsten Standards entspricht. Plötzlich wächst ein ganz neuer Zugang zu deinen Tieren. Und dabei spielt es keine Rolle ob du 40 Kühe hast oder 1200 Kühe hast. Wenn Du diesen Zugang für Dich etabliert hast und auch genießen kannst, dann beginnt Deine Arbeit dir auch wieder Kraft zu geben. Und genau daraus entstehen in dir neu gedachte Gedanken.
Was ist eigentlich Frust und wo kommt der her?
Ein Frustzustand entsteht, wenn wir nicht so können wie wir wollen. Wir beginnen dauerhaft ähnliche oder sogar täglich die gleichen Gedanken zu denken. Es bildet sich eine Dauer-Gedanken-Schleife. Diese schnürt unsere Kreativität immer enger.
Der Weg aus dem Frust
Sobald wir z.B. durch einen neuen Impuls oder durch eine neue Information einen ganz neuen Gedanken denken wie sonst, bewirkt dieser ein kleines Loch im engen, dunklen Raum des Frustes. Licht fällt ein, durch diese kleine Öffnung.
Knibbeln wir weiter daran herum und denken weiter in neuen Gedankenbahnen, welche wir vorher sonst nicht gedacht hätten, reißt sich die Wand des Frustraumes nach und nach von selbst herunter.
Durch diesen neu gewonnenen Raum ist fast alles möglich! Wir sind offener für Lösungen. Wir werden wieder neugierig und probieren neue Dinge aus. Daraus entsteht wieder etwas Neues usw.
Das Leben und die eigenen Gedanken können wieder fließen.
Wenn Du das bis hier hin gelesen hast und Lust oder sogar Sehnsucht verspürst auf neue Impulse, dann habe ich folgende, Neue-Gedanken-Tankstellen für Dich:
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